stop. overs.

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willkommen. im. irgendwo.

Nachdem wir letzten Freitag rechtzeitig oder recht zeitig (we’re all not in a hurry) die Marina verlassen hatten, hieß es unter Motor gegen den Wind zu fahren. Der langsam zunehmende Wind führte zu gutem Wellen- und Seegang. Wir reduzieren die Geschwindigkeit, um nicht zu tief in die Wellen einzutauchen. Es klingt vielleicht nicht viel, wenn ich sage, es waren 15-20 kn (4-5 bf), aber bei eben diesen gegen den Wind zu motoren, kann schon auch ein bisschen was.

cruised. hours. later.

Noch vor der Dämmerung erreichen wir unser Zwischenziel für die Nacht. Eingebettet von Mangroven gehen wir vor Anker und nutzen die Möglichkeit, ehe es dunkel wird, um eine Tour mit dem Dinghy zu machen. Es ist bewölkt, sieht nach Regen aus, das Wasser ist dunkel, wie die aufziehenden Wolken auch.

Dennoch erkunden wir die abwechslungsreiche Gegend zwischen Wasser, Mangroven und Wasser und sehen…Mangroven an der Wasseroberfläche, Mangrovenwurzeln unter der Wasseroberfläche und viel Wasser davor, daneben und dahinter.

Während wir die Mangroven bestaunen sehen wir in der Ferne ein Boot auf uns zu steuern. Es schippert langsam wie wir durch die Wellen. Irgendwann treffen und begrüßen wir einander. Kurzer Smalltalk zwischen Mangroven und Wasser, ein bisschen gegenseitiges bestaunen, wenn man es genau nimmt. Die Situation ist irgendwie skurril, sich dort zu treffen. Für mich mehr, als für die anderen, mein erster Impuls war, mich irgendwie im Boot zu verstecken… darf mich erst an mein neues Ich gewöhnen, dass das mit den Menschen gar nicht mehr ganz so schlimm ist, wie noch vor wenigen Monaten, aber trotzdem dachte ich, wir sind im Irgendwo, quasi mitten im Ozean (na gut, nicht ganz mitten drauf, aber hey…) und allein. Allein in unserem „Gummiboot“, doch dann sind da die anderen in ihrem Holzboot und wir juckeln so ganz selbstverständlich aneinander vorbei. Klar, irgendwie alltäglich, nicht? Und klar ist auch, so allein, wie ich dachte, sind wir dann eben doch nicht hier draußen. Und irgendwie war die Begegnung ja auch witzig.

Wie dem auch sei. In dem durch die Inseln gesicherten Gebiet ist der Wind etwas schwächer, ganz smooth. So können wir am Abend draußen grillen und dinieren. Wirklich nice. Erster Tag Seegang – check! Dinner vor Anker – check, check, check!

new. bay. for. today.

Am nächsten Morgen heißt um sechs Uhr: Anker hoch, wir haben eine gute Strecke vor uns, um zur nächsten Bucht zu kommen. Diese ist noch ein bisschen weiter draußen und wir werden für die nächsten Tage kein Internet mehr haben. Das ist dann wahrlich mitten im Irgendwo. Vielleicht…

Also heißt es Segel setzen. 65 Miles – hart am Wind, 5-6 Bft und ordentlich Welle. Ja, jetzt werden wir mal richtig nass. Vielmehr Larabeck. Wir zugegeben nicht so, sitzen (oder liegen) im Center Cockpit, irgendwann schalten wir den Autopilot ein, alles läuft gut und fast wie von alleine. Ab und an ein paar Korrekturen an den Segeln, ansonsten relaxen. Essen. Relaxen und sich Seebeine aneignen.

Den Kurs konnten wir zwar nicht halten, dafür aber gut Strecke machen und Larabeck einfach segeln lassen, die letzten Meilen drehte der Wind dann sogar, was ganz gut war für uns, denn so konnten wir zurück auf Kurs und das Ziel fast komplett unter Segeln erreichen. Nach ungefähr neun Stunden sind wir da.

next. anchorage.

Wir finden auch hier wieder einen netten Platz an dem wir den Anker fallen lassen können. Gesagt getan. Gefühlt sind wir schon ein richtig eingespieltes Team. Jeder hat so seine Aufgabe – ich die Macht über die Fernbedienung der Ankerwinde und das Auge für die Längenmarker. Wenn alles hält – Snubber setzen. Ready.

Jasmin und Michael gehen sogleich schwimmen. Mir ist das nicht ganz geheuer, ich bin „the shark-watcher“. Erstmal die anderen ins Wasser gehen lassen und wenn es mir dann sicher erscheint, gehe ich auch. Einer muss doch aufs Boot aufpassen!

Na ja, und ehe ich mich versehe, sind all meine Vorhaben, sicher n i c h t im Südpazifik schwimmen zu gehen, schon nach weniger als 10 Minuten über den Haufen geworden und ich schwimme an diesem Tag das erste Mal rund um Larabeck und back. Schnell, schnell, schnell, aber immerhin.

Sicher zurück an Deck kündigt heftiges Rauschen den Regen an, der sichtbar über die Insel kommt und uns innert Sekunden erreicht, let’s get wet again. So entscheiden wir uns nach dem Duschen für ein frühzeitiges Dinner, die Stimmung ist so romantisch, da können wir gar nicht anders, als eine Starter-Suppe im rauschenden Regen unter dem Bimini zu schlürfen und den Tropfen zuzuschauen, wie sie „Meer werden“.

Irgendwann wird es zu heftig an Oberdeck, zum Regen kommt ordentlich Wind auf. Und wenn ich ehrlich bin, fordert der erste Tag unter Segel und ordentlichem Wellengang dann auch schon sein Attribut. Um 18 Uhr sind wir derart müde, dass wir es gerade noch schaffen, uns quer durch den Salon verteilt, ein bequemes Plätzchen zu suchen, um dann so etwa um 19 Uhr festzustellen, mehr als eine Starter-Suppe ist heute nicht mehr drin und wir beschließen, nachdem wir bereits alle im Salon eingeschlafen sind, uns auf Koje zu begeben um den Schlaf der Gerechten entgegen zu sehen.

So. Ready for today. No more words to say.

sailing.

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