moving. to. larabeck.
Es ist Dienstag, irgendwann am Nachmittag. Wir beziehen unser neues zu Hause für die nächsten paar Wochen. And here she is, the beautiful Larabeck. Eine Passport 47. Genau heißt das, sie ist 14,3 Meter lang. Sie hat einen Mast und drei Segel, ein Center-Cockpit und natürlich vieles mehr, aber das werdet ihr so oder so auch bebildert erfahren. Die Pantry (Küche) ist geräumig, hat einen wunderschönen vier Flammen Gasherd und einen Backofen.
Es gibt einen Salon mit einem Esstisch und einer Sitzbank, eine weitere Bank, den Kartentisch und einen zweiten kleinen Arbeitsplatz sowie zwei geräumige Kajüten und zwei kleine Badezimmer.
Für kalte Tage gibt es einen Ofen, den werden wir aber vorerst nicht brauchen. Tagsüber sind es so um die 30°, nachts noch knapp 25°. Für mich ja die perfekte Wohlfühltemperatur, auch wenn ich mich zugegebenermaßen ab und an vor den Ventilator stelle oder lege und in der Pantry nur mit halber Bekleidung arbeite. Alles andere wäre zu viel des Guten, aber viel brauchts hier definitiv nicht an Klamotten.
Die ersten Tage nutzen wir, um einander näher kennenzulernen, natürlich auch das Schiff, sowie die Nachbarn auf den anderen Booten, die diese teils für die Taifun-Zeit hergebracht haben, um es hier die Saison liegen zu lassen und nach Hause fliegen werden. Dieser Hafen hat sehr spezielle Vorrichtungen für die Schiffe, so dass sie hier im besten Fall gut geschützt sind, wenn die Stürme über sie herfegen. Andere wiederum machen es wie wir und segeln weiter bis nach Neuseeland um ihr Boot dort festzumachen und eine Saison lang nach Hause zu fliegen. Die Stories die all diese Menschen zu erzählen haben, sind abenteuerlich und machen heftig Lust auf mehr.
tausend. leben.
Es gibt einfach so viele 1000 Leben und noch mehr und beim Reisen wird einem das noch mal ganz anders bewusst. Da ist z.B. Hugh, der sich knapp vor der Corona-Zeit sein Schiff in Panama kaufte, um damit loszusegeln, dann jedoch nicht mehr mit diesem dort wegkam und sein Vorhaben um zwei Jahre verschieben musste. Dies tat er und segelte nun während der letzten Monate quer diverse Off-Shore-Strecken, teils mit heftigen Passagen, in denen er 36 Stunden nur unter Deck verbrachte und sein Schiff quasi sich selbst überließ. Seine Frau hatte keine Lust auf Hochseesegeln und so hat er das alles Einhand gemanagt. Wilder Typ! Er hat es geschafft und scheint sehr, sehr glücklich zu sein mit all dem Abenteuer, denn er wird wieder losmachen, aber nun wartet sein schönes Schiff erstmal hier auf den Fijis auf ihn, bis er im April 2023, nach der Taifun-Zeit, dann wiederkommen wird.
learn. to. sail. pt II
Nicht nur haben wir die Nachbarn kennengelernt, auch ein bisschen die Gegend und den Fiji-Lifestyle. Die Menschen hier haben ein Strahlen im Gesicht, dass gibt es nicht und sie sind sehr, sehr freundlich, sprühen vor Lebensfreude und das steckt an. Wir waren in zwei größeren Orten einkaufen, dafür haben wir uns zwei Tage und einen Mietwagen Zeit genommen – darf schon ein bisschen was gebunkert werden für die nächsten 3-4 Wochen, da wir ab heute mit unserem Sail-Training starten werden und die meiste Zeit auf dem Wasser sind und keine Häfen mehr anlaufen, ehe wir uns dann auf die große Überfahrt begeben. Davor dürfen wir dann wohl nochmal bunkern. Aber nun planen wir in den kommenden Wochen erstmal diverse Inseln ringsum anzusteuern, Manövertraining zu machen und abends jeweils vor Anker zu gehen. Ich kann schon jetzt versprechen, es wird traumhaft. Aber auch ernst. Sail. away.
Na gut, um ehrlich zu sein… die erste Strecke werden wir unter Motor zurücklegen, aber wie ihr wisst, will auch das gelernt sein und somit ist das vollkommen ok, auch wenn die Überschrift noch nicht ganz passt. Egal… volle Kraft voraus! Unser schöner roter Motorblock, ein Turbodiesel mit 85 PS und vier Zylindern, darf auch ein bisschen was tun.