last. step.
Es ist 20:45 Uhr am 06. Dezember. In knapp sechs Stunden heißt es Aufstehen, all hands on Deck, Anker hoch, Segel setzen. Die letzte Etappe dieser Tour steht vor der Tür. Morgenabend werden wir dann in Auckland sein. Unseren Liegeplatz haben wir bereits zugewiesen bekommen. Den Funkkanal 73 ebenfalls. Es ist also die letzte halbe Nacht auf dem Ozean und zwar hier, in dieser Bucht der Great Barrier Island.
Home is where your anchor drops.
Ein ultimativ schönes Plätzchen zum Bleiben!
Wir erwarten stärkeren Wind. Vielleicht den stärksten, den wir seit Beginn der gesamten Tour überhaupt haben, Rückenwind, ich erinnere mich an die Worte des jungen Mannes aus Paihia. It’s gonna be fast. It’s gonna be fast.
55 Seemeilen liegen vor uns. Wie schnell wir sein werden, dass lasse ich euch dann wissen. Eins ist klar, wenn die Windvorhersage stimmt, wird es definitiv schnell werden. Und nass.
Heute waren wir auf der Great Barrier Island wandern. Unsere Seebeine sind heftig geschafft von diesem Landgang, doch nehmen wir schöne Eindrücke mit und morgen sicher auch nen ordentlichen Muskelkater. Kontinuierlich bahnte sich der Weg (steil nach oben, steil wieder nach unten) durch den Dschungel, (oder Wald), durch eine wahnsinnige Vielfalt an Bäumen, und überall diese wunderschönen, typischen Neuseeland Silber-Baumfarne. Aus der Ferne sehen sie aus wie Palmen, aber es sind in der Tat Farne. Riesige Farne.
Vögel fliegen in dem Dickicht, überall raschelt und rauscht es. Unser Weg bahnt sich entlang eines Flusses. Zwischendurch hätte ich große Lust, einfach dort reinzuspringen. Tiefe Wasserbecken, ausgespült von dem ewig dort her fließenden Wasser, laden ein, wie eine Badewanne.
sightseeing.
Unser Ziel: der Kaiaraara Damm. Ein Holzdamm, bzw. das was noch davon übrig ist. Gebaut im Jahr 1927 um die riesigen Stämme des Kauri Baums aufzustauen und dann mit dem Flusslauf in den Ozean zu spülen. Leider hat die Abholzung des Kauri Baums zur fast vollständigen Ausrottung dessen geführt, es gibt nur noch einige wenige. Das ist der traurige Teil der Geschichte, dieses wirklich imposanten Bauwerks (das dort mal gestanden hat!).
Dort angekommen haben wir nämlich tatsächlich erstmal nicht schlecht geguckt. Dafür all die Strapazen, das weite Laufen, der Schweiß, die Anstrengung? Echt? Wir starrten quasi auf zwei Holzpfosten. Na gut, ich packte erstmal das Picknick aus und starrte ganz in Ruhe noch ein bisschen weiter auf die Stelle des Damms… nach ein wenig Erholung hatte ich Muße und wieder etwas Kraft geschöpft, die vor mir aufgestellte Tafel zu lesen. Zum Glück. Denn plötzlich wendete sich das Blatt und ich sah die Ruine mit völlig anderen Augen. Ich konnte mir ein bisschen was von der Arbeit dort im Holz und von den Fluten, die die Stämme hinunter Schwemmen vorstellen. So traurig die Abholzung auch ist, so beindruckend die Arbeit dahinter, wenn man bedenkt zu welcher Zeit das war.
Hat sich also doch gelohnt, an Land zu gehen.
21:29 Uhr schon, jetzt ist aber wirklich Zeit für die Nachtruhe. Gleich klingelt der Wecker.
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Tag heute, happy Nikolaus und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel.
Ahoi.
Alles Liebe in die Socke 🙂
Viele Grüße in den Schuh 🙂
…. auch wenn ich woanders hocke…. winke ich Euch zu :-;
hohoho lol Liebe Grüße zum Klausentag <3
🎅🏾
🙏🏾