ankommen. pt II

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auckland.

03:15 Uhr. Noch sind wir in der kleinen Bucht der Great Barrier Islands. Alles ist ruhig, es scheint eher so, als lägen wir auf einem Binnensee, oder einem Ententeich. Die Wasseroberfläche spiegelglatt, bis auf die Regentropfen, die dort hineinfallen. Es ist kalt. Time for Coffee.

04:15 Uhr. Der Anker ist oben. Der Motor an. Langsam fahren wir aus der Bucht heraus. Vorbei an Fischfarmen und blinkenden Lichtern lassen wir die Great Barrier Island langsam hinter uns, die Ankerlichter der zwei, drei anderen Segelboote werden kleiner und kleiner.

Bye, pretty nice spot.

05:02 Uhr. Bucht verlassen, es geht wieder raus aufs offene Meer. Der Wind nimmt zu.

05:14 Uhr. Segel gesetzt. Motor aus. Wir segeln mit 6,4 Knoten. Yay. Schon jetzt haben wir guten achterlichen Wind, allerdings ein Drittel an Stärke von dem, was die Prognosen sagen, was heute noch kommt. Das wird ein aufregender Segeltag.

Da wir sehr zeitig los sind, werden wir von den vorhergesagten 35 Knoten Wind vermutlich aber verschont bleiben.

08:00 Uhr. Wir segeln konstante 8,5 Knoten. Haben einmal Segel gewechselt. Genua rein, Fock raus, allerdings gerefft, heißt in seiner Größe verkleinert. Das Großsegel hatten wir bereits zu Beginn gerefft. Der Wind hält sich bei um die 20 Knoten. Meist etwas drüber. Und Larabeck hält sich wacker, wobei das gar kein Ausdruck ist. Sie segelt einfach, als wäre ruhige See und als sei es das normalste der Welt hier über den Südpazifik zu fliegen.

Für mich ist das nach wie vor aufregend. Obwohl diese Tour sich nun dem Ende neigt, kann ich manchmal noch immer nicht glauben, dass wir hier sind und dass wir das alles gemacht haben, Cruising und Sailtraining auf den Fijis, die Überführung von den Fijis nach Neuseeland. Und dort von Opua nach Auckland. Unser Meilenbuch wird nach fast 2,5 Monaten nun 2.145 Seemeilen eingetragen bekommen, sobald wir Auckland erreichen. Es sind sage und schreibe die ersten überhaupt, seit wir im Juli dieses Jahres unter die Yachtsegler gegangen sind. Ein bisschen stolz macht uns das schon.

11:04 Uhr. Mittlerweile ist Auckland deutlich sichtbar. Wir haben mehrfach Fahrwasser gequert, Bojen umschifft, sind über tiefliegende Wracks gefahren und haben einen richtig guten Job gemacht. In 1,5 Stunden werden wir nämlich ziemlich sicher schon am Liegeplatz festgemacht haben. Wahnsinn.

Finish. Fürs erste.

we’re getting close.

big. city.

Mit über 1,4 Millionen Einwohnern ist Auckland die größte Stadt Neuseelands. Puh.

Vergleich Opua: ungefähr 600 Einwohner. Oder Paihia mit 1.500 um den Dreh… und dort hatte ich schon das Gefühl in der absolut großen Stadt angekommen zu sein. (Ganz Fiji, mit seinen Inseln hat lange nicht so viele Einwohner wie diese einzelne Stadt).

Jetzt kommt also Auckland.

Ich bin gespannt. Die ersten Tage werden wir noch auf Larabeck verbringen, am 21. dann werden wir für einige Tage nach Devenport ziehen. Zu Claire und Paul. Dazu aber später mehr.

12:04 Uhr. Langsam heißt es bereit machen um in den Hafen einzulaufen. Mein Blick hängt noch ein bisschen am Containerhafen. Gerade wird die ‚Rotterdam Bridge‘ gelöscht. Container hängen wie Bauklötzchen am Kran und werden aufeinander gestapelt. Die Dimension ist surreal. Es sieht so ‚Lego‘ aus und doch ist es eben ein riesiges Frachtschiff mit Hunderten oder tausenden (?) bunten Containern, die darauf warten, irgendwo in die Welt geschifft zu werden. Das hat schon eine Art Industrieromantik. Diese Kräne, diese Kähne, bunte Container, das Wasser mit all dem Getümmel davor und die Skyline der großen Stadt dahinter. Ich mag den Anblick, obwohl ich vieles an diesem Grossstadtbild nicht so atemberaubend finde, auf den ersten Blick, nach über 60 Tagen Seezeit, fernab von großen Städten, hohen Häusern und viel Lärm und Staub.

came. here. by. a. boat.

13:00 Uhr. Tadaaaa. Festgemacht in der Bayswater Marina in Auckland, Berth G51 – so unsere neue Adresse für die nächsten zwei Wochen. Jasmin wird hier ihr ‚Reise-Büro‘ aufschlagen (welch Wortspiel), ich meine Schreib-Ecke und dann geht es hier quasi wieder mit ganz normalem Alltag weiter. Nur eben immer noch von der anderen Seite der Welt aus. Vielleicht ist nicht nur das Home dort where the anchor drops sondern eben auch das Office.

[Apropos. Schaut euch die Weltkarte an.

neuseeland. zentrum der welt.

Fällt euch auch auf, oder?

Neuseeland ist das Zentrum der Welt!

(Aber Afrika wird auch hier kleiner dargestellt als es ist. Wusstet ihr, dass Afrika größer ist, als die USA, China, Indien, Japan und Europa zusammen?) ]

here. we. are.

14:52 Uhr. Bevor der Arbeitstag auch bei Jasmin nach zwei Wochen Überführungs-“Urlaub” heute Abend wieder offiziell startet, das Büro bereits aufgebaut ist und das Internet steht, werden wir uns jetzt noch kurz mit der Fähre in die City übersetzen lassen (unser Hafen liegt etwas ruhiger auf der anderen Seite) und dann wird angestoßen… und ein Eis gegessen. Darauf arbeiten wir jetzt tatsächlich seit 6 Wochen hin… yarr!

19:41 Uhr. Back on Deck. Es gab ein Cheers on us und one more Toast dazu zwei Austern für jeden sowie zwei Green Lipped Mussels – deliziös. Unser langersehntes Eis haben wir ebenfalls bekommen. Very, very tasty. Der Slogan des Eisdealers: Lick it or lose it. Okay. Erledigt.

…Unabhängig von den Gaumenfreuden, hier noch der erste Eindruck von Auckland für heute:

Eine Stadt ist eine Stadt ist eine Stadt ist eine Stadt…

(Aber wir haben noch ein paar Tage. Seid also gespannt. Ich bin es auch.)

Ahoi, fürs Erste.


…und wer noch die passende Kleidung für die Weihnachtstage sucht, hier eine Idee von der anderen Seite der Welt:

new x-mas outfit. ich bin mir noch nicht sicher, welches von beidem ich wählen werde. links? rechts? links? rechts? links?

3 Replies to “ankommen. pt II”

  1. Wow! Hut ab!!! Was für eine Reise – schade, daß nun die tollen Berichte vorbei sind!
    Euch eine schöne Zeit… auf bald 😉

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