keep. on. swimming.

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new. place. to. be.

Nach drei oder vier Tagen “off” sind wir dann an einem neuen Platz angekommen. Dort sind wir teils segelnd, teils motorsegelnd und teils nur motorend hingekommen. Den wenigen Wind, den wir hatten, nutzen wir auf einem kleinen Teil der Route sogleich um den neuen Spinnaker einzuweihen. Wenngleich es ein kurzes Vergnügen war, so doch ein schönes.

cruise.

Nun liegen wir wieder vor Anker und genießen die Bucht, diesmal mit Internet und ein paar bewohnten Hütten auf den umliegenden Inseln. Nicht viele, aber immerhin.

For sure, gehen wir auch hier die Unterwasserwelt schnorchelnd erkunden. Es ist anders als in der vorherigen Bucht, aber natürlich auch gigantisch. Denn… ihr glaubt es nicht, ich (also wir) sind mit einem Hai geschwommen.

Dabei habe ich es geschafft, ohne völlig panisch zu werden, einfach weiter zu filmen. Zugegeben, meine mentale Vorbereitung genau auf diesen Moment war ziemlich enorm. Und so bin ich sowas von ruhig und cool geblieben, das Wasser um mich herum ist direkt ein paar Grad kühler geworden (zum Glück, anders wär’s echt fies gewesen für meine Mitschwimmer).

Ohne es relativieren zu wollen: es war ein kleiner Hai, ABER es war ein Hai, ein Weißspitzen-Riffhai, die werden so um die 1,5 Meter groß, und ich denke, er war noch auf dem Weg dorthin. Grundsätzlich sind diese wohl ein bisschen mutiger als andere, kommen gerne auch mal näher ran um zu gucken, aber nach dem er um uns herum gekreist ist, entschied er dann doch, wir sind nen Happen zu groß für ihn, so dass er ziemlich gelangweilt von dannen zog.

brief. reef. summary.

Seit wir das erste Mal im südpazifischen Ozean ins Wasser gestiegen und an diversen Korallenköpfen unsere Köpfe unter Wasser gesteckt haben, haben wir einiges gesehen, (und sei es auf dem Weg dorthin aus dem Dinghy heraus, das Wasser ist einfach echt ungelogen glasklar): einen Rochen, Schildkröten und Fische, Fische, Fische, viele kleine bunte, neonfarbene, aber auch weiße und schwarze, sowie Nemos und Dorys, dann noch eine rieeeesige Seeschlange (kein Witz, mehrere Meter!), die uns alle ziemlich zügig ins Dinghy hat steigen lassen, Korallen in allen Farben, knallblaue Seesterne…

Michael ist so lieb und gibt mir seine GoPro, abgefahrene Sache, damit kann ich mich unter Wasser austoben und er lässt es geduldig zu. Im Moment gleichen die Aufnahmen, da ich noch so aufgeregt bin, eher einer Achterbahnfahrt und die meisten Fotos wie wilkürlich draufgehalten, aber es wird immer besser.

Man kann es sich vielleicht am besten so vorstellen, schon der Sprung ins Wasser erfordert sehr viel Mut. Dann vergesse ich manchmal das Atmen, dann vergesse ich manchmal den Schnorchel in den Mund zu nehmen, dann hyperventiliere ich, weil ich wieder was abgefahrenes gesehen habe und vor lauter Aufregung gleich wieder hoch muss, dann komme ich nicht tief genug runter, dabei habe ich mir jetzt schon den Po verbrannt, der immer an der Oberfläche hängen bleibt, während ich versuche weit nach vorn gestreckt Bilder unter Wasser zu ergattern. Und und und.

Also, wie soll man denn da auch die Kamera noch ruhig halten? Und dann natürlich immer diese panischen Rundumblicke wegen der Haie (jetzt auch wegen der Schlangen) und ob wir auch alle beisammen sind (einer von uns hält ja immer das Dinghy fest, unsere Insel, meine Hoffnung!)

Nach dem Hai-Tag kann ich sagen: Haie sind Freunde (wahrscheinlich…) und ich versuche jetzt etwas entspannter an die Sache ran zu gehen. Nächstes Mal nehmen wir dann vielleicht Gewichte mit, die helfen beim unten bleiben und schützen den Po.

Aktuell ist immer noch alles ein großes Ohhhh! und Ahhh! und Wow!. Ein Sehen und Staunen. Ich frage mich, wie lange das wohl so bleiben wird? Aber so bleibt es jedenfalls immer schön spannend.

höhlen. menschen.

Einen Tag haben wir hier eine Höhle erkundet. Auch das war eine ziemlich heftige und abgefahrene Angelegenheit. Den zweiten Teil der Höhle konnte man nämlich nur tauchend erreichen. Und da niemand von uns eine Lampe dabei hatte, geschah dies quasi im zappenduster. Wir hatten Hilfe von ein paar Guides vor Ort (die hatten auch keine Lampe, aber Ahnung!) und gemeinsam sind wir dann nach erreichen der zweiten Kammer, einige Zeit in eben dieser Höhle verhockt. Es war einfach zu schön. Der Blick nach unten, tief ins Wasser, so wie der Blick nach oben, durch den kleinen Lichtschacht.

Man konnte auch ein bisschen die Wände hoch klettern, das war aber very slicky. Wir haben dem Echo gelauscht, die Sonnenstrahlen bestaunt, wie sie sich im Wasser brechen. Es war wirklich eine sehr, sehr kleine Höhle, aber dennoch so beindruckend schön.

water. lesson. one.

Und bevor es jezt gleich ein paar Bilder gibt: Listen! Bei all dem Staunen gibt es jetzt hier mal wirklich eine wichtige Info für alle, die immer nur davon gehört haben, es nicht glauben oder vielleicht auch gar nichts davon wissen. Ja, es gibt was zu Lernen. Kinnas, egal was man euch sagt, taucht nicht zu tief, wenn ihr erkältet seid oder grad wart. Ich habe diese kleine Tatsache leider vergessen gehabt und bin -keine Ahnung wie tief-  immer weiter und weiter runter, bis ich -auf Grund des gescheitertem Druckausgleichs, der wollte nämlich einfach nicht funktionieren- auf der Stelle umdrehen musste, ohne überhaupt noch zu wissen, wo oben und unten ist. Ein derart heftiger Schmerz ist mir in mein Ohr geschossen, dann Schwindel, Taubheit, alles dabei und natürlich auch ein kleiner Panikanflug… „OMG mein Ohr!!!“.

Ich konnte gar nichts mehr hören auf der einen Seite, alles drehte sich und es tat höllenscheiß (sorry) weh. So hielt ich mich oben angekommen verzweifelt an irgendeinem Stein fest –mir war in dem Moment auch echt soooo egal, ob da irgendwelches Geviech rumkriecht oder nicht, und das hat schon was zu bedeuten– aber ich war froh um diesen Platz und hielt dort erstmal für einige Minuten, Stunden oder eine gefühlte Ewigkeit unter Schockstarre inne. Nix Arielle!

Nachdem ich mich ein bisschen gesammelt hatte, entschied ich, meine junge Karriere als Höhlenforscherin zu beenden und mich auf den Rückweg zu begeben (den Weg den wir rein tauchen mussten, durften wir nun natürlich auch wieder raustauchen, klappte aber alles, erstens, weil nicht tief und zweitens da dem Licht, nicht dem Dunkel entgegen). Auch entschied ich mich, Ruhe zu bewahren. Erstmal abwarten. Ich verschone euch jetzt mit der gesamten Genesungsgeschichte, aber heute, zwei Tage später, geht es meinem Ohr, bis auf ein kleines Ziehen und Drücken, wieder richtig gut und hören geht auch wieder, wenn ich will. So no hurry to get deep under water again – aber Schnorcheln, mit Po oben – das sollte gehen!

2 Replies to “keep. on. swimming.”

  1. …. ich beneide Euch und schaue jeden Tag, dass ich keinen Deiner eindrucksvollen Berichte versäume, bitte schreibe jeden Tag!!!!
    Ich vermisse Euch 🙂 und doch habe ich durch Deine Texte das Gefühl ein bisschen in Eurer Nähe sein zu können….. wundervoll was Ihr erleben dürft, bewundere Euch für Euren Mut, hab Euch ganz doll lieb!
    Es macht so Spaß, wenn auch nur virtuell bei Euch in meinen Gedanken bei Euch sein zu können….. LG auch an Jasmin und Michael, Drückerle
    … die Geli

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