time. flies.
Ende Mai haben wir uns nun also auf den Rückweg begeben. Nach einer viel länger als gedachten Anderszeit in Paraguay – Monaten mitten im Nirgendwo, in einer Hütte, in der während des Gewitters Funken aus den Steckdosen flogen, Sturzbäche über den Fußboden liefen und nach dem Starkregen unsere Straße wegeschwemmt wurde, wetterten wir unserer Heimat entgegen, von der wir nicht wussten, ob es sie so noch gibt.
Und in der Tat, den Rückweg wollte ich ebenfalls schon am liebsten mit dem Schiff zurücklegen, auf Fliegen habe ich ja eher keine Lust, doch habe ich auf dieser Crew-Seite, über die mich Michael dann auch später gefunden hat und auf der ich mich ebenfalls bereits in Paraguay schon angemeldet hatte, keine passende Überfahrt finden können. Ja ich kann es nur noch einmal erwähnen, ich war wirklich, wirklich landmüde und wollte nur noch auf die hohe See.
Eine Fahrt von der Karibik aus in Richtung Europa hätte sich aufgetan, greatartig, das wäre vielleicht was, doch dann kam mir glücklicherweise der glorreiche Einfall, dass der Skipper uns auf der Stelle erschießen würde, wenn wir mit all unserem Gepäck sein Boot entern würden und ohne auch nur eine Yachtsegelseemeile Erfahrung mit ihm das Blauwasser kreuzen wollten. Also kamen wir eben doch mit dem Flugzeug zurück in das bereits sommerlich werdende Europa, in unsere Heimat, die sich die erste Zeit ein wenig fremd anfühlte.
heimat. no 5.
Schneller als geschaut, war auch prompt schon Juli und da saßen wir nun, in dieser Segelschule und erlernten die ersten Skills. Zumindest versuchte ich es. Mein Kopf war überall, aber nicht dort und ich wusste schon am ersten Tag nicht, wie ich das schaffen soll. Der Burnout schien mich fest im Griff zu haben, sobald ich mich konzentrieren m u s s und sobald ich gefordert werde. Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Wie dem auch sei. Nach einer Einführung über Wind und Wetter und Wenden und Halsen ging es gleich ans Eingemachte. Niemand will den ganzen Tag vor der Tafel hocken und Theorie studieren, wir wurden also sofort auf ein Boot gesetzt und durften dort weiter machen. Also, echt keine Ahnung, wie das sein kann, aber nun saßen wir zwei dort auf diesem Boot und sollten es in Bewegung bringen. Eine kleine Dyas, die Dyas No. 5, zwei hübsche Segel, eine Pinne und genug Platz für uns beide allemal und unsere neue Heimat für die nächsen (fast) zwei Wochen. Gut, die machen das hier ja nicht zum ersten Mal, wird also schon werden und irgendwie werden wir das schon packen. Handhaben wir es nach Galileo Galilei: Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.
Also segeln wir los, an diesem 11. Juli und lassen einfach geschehen, was geschehen soll.